Es könnte doch so einfach sein. Ich wache auf – fühle mich kaputt, traurig und ausgelaugt, gehe zu meinem Hausarzt/meiner Hausärztin, er/sie verschreibt mir Tabletten und sobald die obligatorischen 20 Minuten nach der Einnahme vorbei sind, geht es mir wieder gut. Doch leider ist es nicht ganz so einfach.
Mental Health ist ein Fass ohne Boden. Wo fängt man an, wo hört man auf? Ich möchte mit euch die drei wichtigsten Dinge teilen, die ich über die Jahre gelernt habe:
- Es ist okay, nicht okay zu sein.
Jedes Gefühl hat seine Daseinsberechtigung – darf und muss gefühlt werden. Egal ob es Freude, Trauer oder Wut ist. Wie sollen wir jemals wahre Freude spüren oder erkennen, wenn wir nicht wissen, wie es sich anfühlt traurig zu sein oder Kummer zu haben. 2015 hat Pixar das mit „Inside Out“ bzw. „Alles steht Kopf“ sehr gut verdeutlicht. Du bist keinem irgendeine Erklärung für deine Emotionen schuldig. Es ist okay, wenn du super glücklich bist. Es ist aber genauso okay, wenn du gerade kraftlos und niedergeschlagen bist und einfach im Bett bleiben möchtest.
Wichtig ist hierbei auch, dass du nicht alles in dich hineinfrisst, sondern, so schwer es einem manchmal auch fallen mag, mit anderen Personen darüber zu sprechen. Egal ob es deine Eltern, deine Großeltern, Freunde oder wer auch immer ist. Sprich mit vertrauten Personen – egal ob es dir super gut oder schlecht geht.
- Nimm dir Zeit für dich selbst.
Mit Freunden seine Zeit zu verbringen, macht total Spaß, aber alleine sein, sich Zeit für sich nehmen, ist nicht weniger wichtig. Dabei ist es komplett egal, ob du dir einen kompletten Tag nur für dich nimmst oder es nur 5 Minuten am Tag sind. Es muss sich für dich gut anfühlen – für niemanden sonst. Vielleicht ist es dein Lieblingspodcast, den du auf dem Weg zur Uni hörst, eine große Tasse Tee, die du genießt oder ein heißes Bad. Zeit zur Ruhe zu kommen und einfach mal zu entspannen und um Kraft für das Studium zu sammeln.
- Du bist genug!
Selbstliebe. Ich kenne nicht einen, der kein Problem damit hat. Dabei ist es so wichtig. Sich selbst annehmen, mit sich selbst im Reinen zu sein. Genauso wie du bist, bist du gut. Gerade in der heutigen Zeit, Mitunter durch den Einfluss der sozialen Medien, bekommt man vermittelt, dass jeder um einen herum ein gigantisches Leben führt – als wäre alles perfekt. Vom Aussehen bis hin zur Arbeit passt alles zu 100%. Mit allem was du hast und bist, bist du gut genug.
Theresa Egner
Foto: Elena Anna Mayr http://instagram.com/elenaannamayr/