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Eincremen ist cool

Warum der richtige Sonnenschutz mehr ist als Skincare und worauf es dabei ankommt

Einfacher lässt sich das Sommergefühl nicht erzeugen: So, wie uns sofort winterlich zumute wird, wenn jemand in unserer Nähe eine Orange schält, sind wir beim Geruch von Sonnencreme gedanklich automatisch am Strand oder mindestens im Freibad – selbst, wenn wir in Wirklichkeit nur auf dem Weg zur Uni sind.

Einfacher lässt sich das Sommergefühl nicht erzeugen: So, wie uns sofort winterlich zumute wird, wenn jemand in unserer Nähe eine Orange schält, sind wir beim Geruch von Sonnencreme gedanklich automatisch am Strand oder mindestens im Freibad – selbst, wenn wir in Wirklichkeit nur auf dem Weg zur Uni sind.

Trotz dieser magischen Eigenschaft war Sonnenschutz lange Zeit nicht gerade cool. Die weiße Creme stand schließlich eher für Vernunft, vielleicht sogar für übertriebene Vorsicht, und der erwünschten Bräunung stand sie im Weg. Sonnenschutz war das, womit Eltern ihre Kinder einschmierten – allein schon das Wort: einschmieren – ein notwendiges Übel, das häufig vernachlässigt wurde.

Dass das Thema heute einen Imagewandel erlebt, verdanken wir zum Teil neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen und gesundheitlicher Aufklärung. Es liegt aber auch an Influencerinnen und Bloggern, die dem Thema unverhoffte Coolness verleihen. Sonnenschutz ist im Trend, weil es perfekt in den Skincare-Hype passt. Im Internet und in den sozialen Medien finden sich zahlreiche Tipps für die Hautpflege, besonders beliebt sind Schritt-für-Schritt-Anleitungen, die uns zur perfekten Skincare Routine führen sollen.

Kein reines Beauty-Thema

Bei all den Empfehlungen rund um Seren, Moisturizer und Waschgels verliert man leicht den Überblick. In einem sind sich die Autor*innen dieser Posts und Artikel aber einig: Sonnenschutz sollte zu jeder morgendlichen Hautpflege-Routine gehören. Entweder als zusätzliche Schicht oder in Form von speziellem Make-up mit Lichtschutzfaktor. Die Begründung? Ohne Sonnenschutz altert die Haut schneller. Wenig überraschend steht hier der Beauty-Aspekt im Fokus: Cremen, um Falten zu vermeiden.

Die größte Gefahr der Sonnenstrahlung liegt allerdings woanders: Sie ist die Hauptursache für die Entstehung von Hautkrebs. Schuld daran sind die UV-A- und die noch energiereichere UV-B-Strahlung, die beide als krebserregend eingestuft wurden. Selbst wenn noch kein Sonnenbrand entstanden ist, schädigt eine andauernde UV-Strahlung unsere Haut nachhaltig.

Auch für die, die sich weniger für Beauty-Trends interessieren, ist Sonnenschutz also sehr wichtig. Und zwar nicht nur im Hochsommer am Strand, sondern tatsächlich auch im Alltag unter grauem Himmel. Denn Wolken schützen nicht vor UV-Strahlung, und diese wird schon früher im Jahr gefährlich, als man denkt, meist schon ab April. Ab wann genau, zeigt der UV-Index vom Bundesamt für Strahlenschutz, der auf der Seite des Deutschen Wetterdienstes zu finden ist. Er geht von 1 (niedrig) bis 11 (extrem hoch). Schon ab einem Wert von 3 ist Sonnenschutz nötig.

Effektiver Sonnenschutz: Hoher LSF, viel Creme, raus aus der Sonne

Damit dieser gut wirkt, hier noch ein paar Tipps: Wichtig ist natürlich der berühmte Lichtschutzfaktor (LSF). Empfohlen wird mindestens LSF 20, bei Kindern und hellhäutigen Menschen mindestens LSF 30. Mithilfe des LSF lässt sich außerdem berechnen, wie lange man in der Sonne bleiben darf. Für eine hellhäutige Person sind das ohne Sonnencreme ca. 10 Minuten, durch einen Sonnenschutz mit LSF 30 erhöht sich die maximale Aufenthaltszeit auf 300 Minuten. Trotzdem sollte man laut der Empfehlung von Expert*innen diese Zeit nicht komplett, sondern höchstens zu 60% ausnutzen.

Generell gilt: Lieber nicht in der prallen Sonne aufhalten. Neben den Cremes oder Sprays ist übrigens auch unsere Kleidung ein wichtiger Teil des Sonnenschutzes, vor allem, wenn sie dunkel und dicht gewebt ist. An den unbedeckten Hautstellen darf ruhig dick aufgetragen werden, als Faustregel gelten 6TL voll Creme für eine erwachsene Person. Dabei auf keinen Fall besonders exponierte Stellen wie Nase, Ohren und Lippen, aber auch Fußrücken und Schultern vergessen! Und wenn es dann doch ans Meer oder ins Freibad geht: Entgegen manchen Werbeversprechen ist keine Sonnencreme komplett wasserfest, Nachcremen ist also unerlässlich. Sowieso wird regelmäßiges Nachcremen immer empfohlen.

Mit der gesundheitlichen Aufklärung ist das ja so eine Sache. Natürlich ist es zu begrüßen, dass die Sonnenschutz-Empfehlung ganz selbstverständlich in Artikel zur Skincare Routine aufgenommen wird und dadurch mehr Sichtbarkeit bekommt. Das Thema verdient diese Aufmerksamkeit aber auch abseits von Beauty-Tipps. Schließlich geht es dabei nicht in erster Linie um ein paar Falten, sondern um die Prävention von Hautkrebs. Dass Zigaretten eine krebserregende Wirkung haben, ist mittlerweile allgemein bekannt – bei Sonnenstrahlung ist diese Erkenntnis noch nicht so weit verbreitet.

Höchste Zeit also, dass wir die Sonnencreme zum Lieblings-Accessoire machen. Eine kleine Fantasiereise an den Traum-Urlaubsort gibt es gratis dazu.

Autorin: Aurelia Scheuring

Quellen:

https://www.brigitte.de/beauty/skincare-routine–schritt-fuer-schritt-erklaert-13165520.html

https://www.swr3.de/aktuell/fake-news-check/sonnencreme-gesundheitsschaedlich-faktencheck-100.html

https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/gesundes-leben/koerper-wissen/sonnenschutz-aber-richtig

https://www.quarks.de/gesundheit/medizin/sonnenschutz-was-sind-fakten-was-ist-fiktion/

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