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Rezension von „Atem anhalten: Die Eistaucherin“

Die Netflix Dokumentation „Atem anhalten – Die Eistaucherin“ von Ian Derry handelt von der berühmten Eistaucherin Johanna Nordblad. Sie möchte in Finnland den Weltrekord brechen, in dem sie die bisher längste unter Eis getauchte Strecke zurücklegt – und das in nur einem Atemzug. Gemeinsam mit ihrer Schwester Elina Manninen bereitet sie sich auf diesen Versuch vor, bis plötzlich verschiedene Komplikationen in ihrem Leben auftreten, die ihren Versuch um ein Jahr nach hinten verschieben.

In kurzen Rückblenden erzählt Johanna wie auch ihre Schwester, wie Johanna zum Freitauchen kam und was sie motiviert den Weltrekord brechen zu wollen. Die Interviews zeigen, wie nahe sich die beiden Schwestern stehen und dass sie ein ganz besonderes Band der Geschwisterliebe verbindet. Da das Freediving bzw. das Ice diving ein bisher noch mehrheitlich dominierter Männersport ist, hat sich Johanna frei nach dem Motto „Girls can do what man can do“, dazu entschieden sich der Herausforderung zu stellen und einen neuen Rekord aufzustellen. Der Fokus der Dokumentation liegt auf den Erzählungen von Johanna und ihrer Schwester und wie die beiden das Ereignis jeweils erleben. Insbesondere wird hier thematisiert, wie sich die Familie dabei fühlt, wenn Johanna dem Extremsport nachgeht und welche Gedanken Johanna selbst beschäftigen. Denn beim Eistauchen besteht die Gefahr darin, dass die Tauchenden nicht einfach zur Oberfläche auftauchen können, sondern auf die Ein- und Ausstiegslöcher im Eis achten müssen. Im schlimmsten Fall sind sie unter der dicken Eisschicht gefangen.

Das Filmsetting findet in der rauen Landschaft Finnlands statt. Johanna trainiert jeden Tag in einem zugefrorenen See, um ihren Körper an die kalten Gegebenheiten zu gewöhnen. Immer wieder werden einzelne Ausschnitte des Trainings gezeigt, in denen Johanna taucht und dabei aus dem Off erzählt, was sie dabei fühlt. Das Ganze wird dabei durch langsame Kamerabewegungen eingefangen und durch einen kalten Bildkontrast unterstrichen.

Die Dokumentation erlaubt einem selbst, in die Tiefen der Unterwasserwelt einzutauchen und die Ruhe die Johanna verspürt, auch zu Hause vor dem Fernseher zu erleben. Meiner Meinung nach ist die Dokumentation mit ihren 40 min zwar kurz aber für die Storyline perfekt getimte. Es wird auf alle Aspekte des Extremsports eingegangen, sei es die extremen Grenzen des eigenen Körpers auszureizen oder die familiären Storys, die nichtsdestotrotz auch bei den Extremsportlern im Hintergrund ablaufen.

Also warum solltet ihr euch die Doku anschauen? Ganz einfach: Als erstes würde ich sagen, dass sich die Doku über das Eistauchen perfekt für die kalten und dunklen Wintertage eignet, wenn man es sich bereits zuhause gemütlich gemacht hat und dennoch ein bisschen Spannung und Abenteuer braucht. Und außerdem, wer möchte nicht erfahren, ob Johanna den Weltrekord brechen konnte?! Zumal sie eine der wenigen Frauen ist, die auch als Freediverin beim Eistauchen mitmischt. Und natürlich alle, die sich fragen, wer freiwillig unter einer fast 1m dicken Eisschicht tauchen möchte.

Autorin: Maria Peric

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